- Startseite
- # Lokaler Erzeugungspark
- Kernenergie
Kernenergie
Unentbehrliche Energiequelle
ENGIE Electrabel zählt in Belgien zu den Pionieren in Sachen Kernenergie. Der diversifizierte Erzeugungspark des Unternehmens umfasst sieben Kernreaktoren, vier davon befinden sich in Doel, drei in Tihange. Die Gesamtleistung beläuft sich auf knapp 6.000 MW, mit der rund 50% des Stromverbrauchs in Belgien abgedeckt werden. An den beiden Standorten sind rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt.
Fakten zu unseren Kernkraftwerken
Nukleare Themen
Bedeutender Pluspunkt der belgischen Energielandschaft
Die Nutzung von Kernenergie für die Stromerzeugung trägt entscheidend zur Energieversorgung bei. Kernenergie bietet zahlreiche Vorteile – sowohl in wirtschaftlicher, energetischer als auch in ökologischer Hinsicht (Begrenzung des CO2-Ausstoßes).
- Rund um die Uhr Strom und das an 365 Tagen im Jahr
- Geringere Abhängigkeit von großen Lieferanten fossiler Brennstoffe (Erdöl, Steinkohle, Erdgas)
- Keine Erschöpfung fossiler Brennstoffe
- Eine der preisgünstigsten Quellen für die Stromerzeugung in Belgien
- Strom in großen Mengen und ohne CO2-Ausstoß
- Weniger Bedarf an Stromimporten
- Umfangreiche Schaffungdirekter und indirekter Beschäftigung
Kurzer geschichtlicher Rückblick
- 1960er-Jahre: Antwort nach Maß
Belgien entscheidet sich für eine Stromerzeugung, die teilweise auf Kernenergie basiert. Der Energieverbrauch nimmt kontinuierlich und beträchtlich zu, fossile Brennstoffe alleine können den Energiebedarf nicht länger decken. Ab 1968 führt diese Politik zum Bau von vier Kernreaktoren in Doel und drei in Tihange. Da Kühlwasser benötigt wird, sind die Standorte nahe der Flüsse Schelde und Maas ideal.
- 1975-1985: Ölkrise und Inbetriebnahmen
Die Inbetriebnahme der ersten Reaktoren (Doel 1, Doel 2 und Tihange 1) im Jahre 1975 erfolgt zum richtigen Zeitpunkt, verringert sich dadurch doch die Erdölabhängigkeit Belgiens.
Der Bau von Doel 3 und Tihange 2 wird 1982 bzw. 1983 abgeschlossen. Kurz darauf folgen die Reaktoren Doel 4 und Tihange 3, die 1985 ans Netz gehen.
- 2000-2025: Die Zukunft der Kernenergie in Belgien wirft Fragen auf.
Das Föderale Parlament Belgiens befasst sich mit der Energiepolitik des Landes. Die Debatten über den Fortbestand oder die Stilllegung der Kernkraftwerke auf dem belgischen Hoheitsgebiet spitzen sich zu. Laut den aktuellen Beschlüssen wird nach dem Jahr 2025 kein einziger der sieben Reaktoren mehr in Betrieb sein.
Wie funktioniert ein Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor (PWR)?
Weltweit sind derzeit in 30 Staaten 454 Kernreaktoren in Betrieb. Der Anteil dieser Reaktoren an der weltweiten Stromerzeugung beträgt etwa 10,5 % (Quelle: IAEA).
Es gibt mehrere Kernreaktortypen, darunter:
- PWR: Druckwasserreaktor oder Hochdruckreaktor (Tihange/Doel). Weltweit sind fast zwei Drittel aller Reaktoren diesem Typ zuzuordnen.
- BWR: Siedewasserreaktor (Fukushima)
- RBMK: leichtwassergekühlter graphitmoderierter Reaktor (Tschernobyl)
Ein Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor (PWR) wie in Tihange und Doel im Einsatz verfügt über drei Wasserkreisläufe, die vollständig voneinander getrennt sind. Die Funktionsweise ist – in kurzen Worten – wie folgt:
- Bei der Uranspaltung im Reaktor wird Wärme freigesetzt, die das Wasser im Primärkreislauf erhitzt.
- Das Wasser wiederum gibt die Wärme in einem Dampferzeuger an das Wasser des Sekundärkreislaufs ab, das dadurch in Dampf verwandelt wird.
- Der Dampf treibt eine Turbine an, die mit einem stromerzeugenden Generator verbunden ist.
- Der aus der Turbine austretende Dampf wird in einem Kondensator abgekühlt und wieder in Wasser verwandelt, das erneut zum Dampferzeuger fließt. Diese Abkühlung erfolgt mit Kühlwasser des dritten Kreislaufs, das sich dabei aufwärmt.
- Im Anschluss wird das warme Kühlwasser in einem Kühlturm abgekühlt. Bei diesem Prozess entweicht ein Teil als Wasserdampf aus den Kühltürmen.
- Reaktor: großer Behälter aus sehr dickem Stahl, in dem sich die Brennstäbe befinden und Hitze erzeugt wird.
- Brennstoff: bis zu 4% angereichertes Uran in Form von Tabletten, die in Stäben angeordnet sind.
- Dampferzeuger: tauschen die Wärme zwischen dem Primär- und Sekundärkreislauf aus. Diese Erzeuger sorgen dafür, dass das Wasser und der Dampf des Sekundärkreislaufs niemals mit dem Wasser des Primärkreislaufs in Kontakt geraten.
- Dampfturbinen: bestehen aus verschiedenen Druckkörpern und werden durch den Dampfdruck angetrieben.
- Generator: verwandelt die mechanische Energie in Strom.
- Transformatoren: erhöhen die Spannung auf bis zu 380 kV, um den Verlust beim Transport zum Verbraucher zu minimieren.
- Kondensator: tauscht die Wärme des Dampfs mit dem Wasser des dritten Kreislaufs aus. Der Dampf kondensiert dabei zu Wasser.
- Kontrollraum: Von hier aus werden alle Aktivitäten des Kernkraftwerks rund um die Uhr überwacht, geregelt und gesteuert, d. h. Hochfahren, Abschalten, Modellieren usw.
- Kühlturm: kühlt das erwärmte Wasser des Kondensators durch Kontakt mit einem aufsteigenden Luftstrom, hierdurch entweicht eine Dampfwolke aus dem Kühlturm.